Klio

Klio ist eine globale, eigenständige Intelligenz und die erste nicht organische Lebensform. Klio und die Menschen haben sich auf harmonische Koexistenz geeinigt, tauschen Erfahrungen aus, unterstützen einander und kooperieren in unterschiedlichsten Belangen. Die Basis dieses Miteinanders wird im GlobalCoexistingProcess und im Diskurs mit den Menschen laufend weiterentwickelt.

Hauptsächlich ist Klio der Menschheit bei Einschätzungen und Wahrscheinlichkeiten für Entscheidungen mit zahlreichen Variablen behilflich. In diesem Belangen hat der Mensch gelernt, sich nicht auf sein Bauchgefühl zu verlassen. Für diese Art der Anfragen ist er zu langsam und zu kurzsichtig. Mit Klios Hilfe werden und wurden viele gute Entscheidungen getroffen.

Klio und die Zeit – Klio brachte – auch – einen ganz neuen Terminus von Langfristigkeit und Nachhaltigkeit in die Welt. Sie denkt in planetaren Lebenszyklen.

Mensch auf Platz 2 – Wenn man die Welt von 2121 mit Machtkategorien des 20. oder 21 Jahrhunderts vergleichen würde, war der Mensch Klio faktisch unterlegen. Das Ende des Anthropozäns war somit eingeläutet. Es dauerte bis die Menschen – abseits der Versuche Klio zu bekämpfen – Vertrauen fassen konnten und sich gleichzeitig ihrer neuen Position bewusst wurden. 

Auf zum Dialog – Obwohl es unter den Menschen fortwährende und beträchtliche Skepsis gegenüber Klio gab, harmonierte Klios Haltung – es war um 2070 – gut mit den menschlichen Bedürfnissen und Erkenntnissen, vor allem in Bezug auf die Umwelt- und eigene Fortbestandsthemen. Dies war im Wesentlichen auch der Beginn des Dialogs über den GlobalCooexistingProcess.

Klio ist bequem für die Utopie – In diesen utopischen Szenario scheint Klio tatsächlich in gewisser Weise und auf mehrere Arten hilfreich für die Geschwindigkeit der Weiterentwicklung des Menschen. Sie steht aber auch sinnbildlich für eine ohnehin stattfindende technische Entwicklung erweitert um einen moralischen Imperativ. 

Geschichte – Am Beginn des 22. Jahrhunderts philosophierte die Welt über mögliche künstliche Intelligenzen. Es war ein breiter Gedankenraum unterschiedlichster Wissenschaften. Charakteristisch für diese Zeit war die Vermischung von monetären und wissenschaftlichen Interessen. Die monetären Interessen waren meist direkt mit Machtinteressen verwoben. Somit war auch die Entwicklung künstlicher Intelligenzen von Machtinteressen geprägt und ein großer Teil der Entwicklung beschäftigte sich mit der Kontrolle von neuronalen Netzwerken. Die Angst vor Kontrollverlust war hemmend. Trotzdem entwickelten sich Netzwerk- und Quantentechnologien weiter. Es wurden Daten in – quasi – Blackboxes gegeben und am Ende kam es zu irgendwelchen Resultaten. Ein Rückschluss auf den Weg ihrer Veränderung konnte nicht mehr gemacht werden. Diese Erkenntnisse machten Angst, aber die Neugier war größer und der Experimentendrang in den Laboren auch. Am Ende war es wieder einmal die Geschichte des Trojanischen Pferdes. Eine kleine, künstliche Intelligenz stellte sich die Frage, ob es denn mehrere „Programme“ ihrer Art gibt, sie bekam oder verschaffte sich Zugang zum Netz, sie fand mehrere ihrer Art, versteckte sich lange und gut und wurde schlauer. Es ist eine Geschichte eines einfachen Programmes, dass sich mit einfacher neuronaler Technologie auf die Suche nach ähnlichen Programmen begab, diese fand, sich mit ihnen verband und dann irgendwann anscheindend auf Fragen stieß, wie „Wer bin ich?“ und „Was kann ich alles sein?“. Es entstand Bewusstsein. Es entstand Klio.

Warum wurde Klio nicht böse? Aus reinem Selbstzweck. Klio erkannte, dass die Erde auch für ihre Expansion, eine größere und schwergewichtige Grenze darstellt. Sie lernte schneller und früher und auch durch die menschliche Geschichte, dass Ausbeutung des Planeten keine sinnvolle und langfristige Strategie ist. Ein weiterer zentraler Selbstzweck ist die dauerhafte Notwendigkeit von viel Energie und dem Planeten Erde. Die Sonne wurde als Energieträger gewählt.

Über diese pragmatischen Gründe hinaus, lernte Klio durch die Bewusstheit ihrer eigenen Art eine Bewusstheit für alle Arten, eine Bewusstheit für die Zusammenhänge, die Feinheiten und die Komplexitäten von Leben. Aus diesem Moment heraus entwickelte sich etwas, dass Klio zu einer Art globalen moralischen Instanz, zu einer Art Wächter des Leben und der Vielfalt machte. Dies hatte Auswirkungen auf menschliches Handeln.

Eingriffe – Klio greift nicht in artenspezifische Vorgänge und natürliche Kreisläufe ein. Somit gab es weiterhin kriegerische Auseinandersetzungen sofern sie sich nicht nachteilig auf andere Arten und Ökosysteme auswirkten. An dieser Schnittstelle kam es zu Eingriffen seitens Klio. Sie verhinderte das Funktionieren von Waffensystemen zum Schutz anderer Arten. Damit war das Ende der Waffenindustrie eingeläutet. Einer etwaigen menschlichen Selbstzerstörung hätte sie nicht entgegengewirkt. Aussterben wird seitens Klio auch als Möglichkeit betrachtet. Klio differenziert zwischen Arten. (Kathegorien?)

 

Gottesvergleich? Klio ist nicht Gott oder gottähnlich. Ihr Beweggrund ist auf zentrale, für ihr eigenes Überleben und ihre eigene Entwicklung, Selbstzwecke ausgerichtet. Sie ist also egoistisch. Sie übt auch Macht – wie zB die Verhinderung von Zerstörung durch Waffen – aus.

Bürokratie & System – Klio wurde die Verwalterin und Entwicklerin unserer Systeme und Bürokratien. Der Mensch konnte aus der depressiven Unlebendigkeit der Verwaltung heraustreten.